40 Jahre „Fest des Waldes und der Jagd“

 

Nun ist es wieder vorbei – unser „Fest des Waldes und der Jagd“. Seit genau 40 Jahren stattfindend hat die nunmehr zweite Wiederauflage alle Erwartungen des letzten Jahres erfüllt und wieder etwas übertroffen. Knapp 3000 Besucher kamen am Sonntag zwischen 11:00 und 18:00 Uhr auf das Festgelände. Dies ist zum vorigen Jahr eine Steigerung um fast 50% und zeigt somit deutlich, dass das Fest keineswegs an seiner Popularität verloren hat.

Das Angebot haben wir in diesem Jahr um Einiges erweitern können. Denn los ging es dieses Mal zum Beispiel schon am Samstagabend. Neben der kurzweiligen Vorstellung der Mutzjagd, bei der wir allerlei wichtiges Jagdutensil zu Gesicht bekamen, war der Höhepunkt des Abends die Krönung der diesjährigen Jagdkönigin. Unter Jagdhornklängen konnten wir Elke I. zum zweiten Male für dieses wichtige Amt gewinnen. Aber auch sonst war unter den knapp 200 Gästen eine ausgelassene Stimmung, an der nicht zuletzt die gute musikalische Umrahmung ihren Anteil hatte. Bei guter Laune war daher der Bierwagen bis weit in die Nacht geöffnet.

Nach einer kurzen Nacht ging es am Sonntagmorgen zumindest für die Läufer schon um 10:00 Uhr los. Auch eine alte Tradition zum Waldfest, welche wir in diesem Jahr wiederbelebt haben, ist der Lauf „Rund um das Jagdschloss“. In den Strecken über 800 und 2.000 Meter für die Kleinen und 5.000 sowie 10.000 Meter für die Ambitionierten ging es um jede Sekunde. Insgesamt 74 Starter konnten an diesem Tag gezählt werden, wobei vor allem der 10-km-Lauf mit 26 Startern sowie der 800-Meter-Lauf mit 21 Startern den meisten Zuspruch gefunden haben. Gratulieren möchten wir an dieser Stelle noch einmal den siegreichen Läufern aus unserer Gemeinde. Hier konnten Niclas Janka auf der 800-m-Distanz den zweiten Platz sowie Paul Büchel auf der 2.000-Meter-Strecke den dritten Platz erreichen. Katrin Ritschel sowie Ingeborg Fuhrmann belegten beim 5-km-Nordic-Walking den zweiten beziehungsweise den dritten Platz.

Und dann war es endlich soweit. Pünktlich um 11:00 Uhr eröffneten die Hummelshainer Jagdkönigin Elke I. zusammen mit dem Bürgermeister Stephan Tiesler unter den Augen von einigen hundert Gästen in Begleitung zünftiger Jagdhornklänge das Jubiläumsfest. Und es gab an diesem Tag viel zu sehen und zu entdecken. Neben den in diesem Jahr noch erweiterten Informations- und Präsentationsständen von Forst und Jägerschaft sowie der Ausstellung zur Geschichte des Waldfestes konnten beispielsweise echte Jagdhunde beim Apportieren beobachtet oder einem preisgekrönten Tierpräparator bei seiner schwierigen Arbeit über die Schulter geschaut werden. Ein Fallensteller führte die Gäste in die Kunst seines Handwerks ein und ein Motorsägenschnitzer zeigte sein künstlerisches Geschick.

Ganz besonders hart umkämpft waren wieder die vielen Stände für die jüngeren Besucher. Vom Tannenzapfen-Zielwerfen über die großen 3d-Holzpuzzle und das Kinderschießen, aber auch das Torwandschießen, die Bastelstraße oder das Kinderschminken erfreuten sich die einzelnen Stationen größter Beliebtheit. Und nicht zu vergessen der Stand, an dem sich jeder aus einem einfachen Stück Holz sein eigenes Messer, einen Säbel oder eine Machete schnitzen konnte. Aber auch die Spiele, welche das Forstamt mitgebracht hatten und bei denen man spielerisch in die verschiedensten Themen rund um den Wald eingeführt wurde, wurden gerne angenommen. Ein Magnet für die Jüngsten unter uns war auch wieder die Puppentheateraufführung der Erzieher des Hummelnestchens. Und wer noch nicht genug hatte und noch mehr erleben wollte, der konnte dies bei Kutschfahrten oder dem Ponyreiten.

Von einigen 100 Zuschauern umringt konnte das groß angekündigte Highlight des Festes - der Wettbewerb im Schrotsägen -wieder durchgeführt werden. Kurz nach 15:00 Uhr versammelten sich die Teilnehmer und es ging tatkräftig ans Werk. In diesem Jahr standen sich 7 Mannschaften gegenüber. Leider ging nach einem harten Kampf der Sieg und damit das Spanferkel ein weiteres Mal nach Quirla.

Aber auch in unseren anderen Wettkämpfen stellten sich viele den zahlreichen Gegnern. Ob beim Preiskegeln des Kegelvereins, dem Zielschießen mit dem Lasergewehr organisiert durch unseren Schützenverein oder auch bei unserem Wissensquiz rund um die Themen Wald und Jagd - für Jeden war etwas dabei. Und so mancher freute sich zur großen Siegerehrung am Ende des Festes über die handverlesenen Preise.

Unter den Augen zahlreicher Zuschauer wurde die 3. Auflage des Buches „Die Hummelshainer Schlösser und die Jagdanlage Rieseneck“ durch den Förderverein Schloss Hummelshain vorgestellt. Aber es gab noch mehr Höhepunkte. Anlässlich des Tages des offenen Denkmals mit dem Hauptthema „Holz“ konnte in Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten der Friedrich-Schiller-Universität Jena ein neuer Baum im Hummelshainer Schlosspark gepflanzt werden. Und was für ein Baum würde an einem solchen Tag zu einem solchen Fest besser passen als ein Geweihbaum? Und damit sich die zukünftigen Besucher des Schlossparkes auch gemütlich in den Schatten der wunderschönen Bäume setzen können, wurden darüber hinaus sechs neue Parkbänke eingeweiht. Abgerundet wurden die zahlreichen Einweihungen mit der Anbringung der im letzten Jahr der Gemeinde überreichten Waldfestgedenktafel an ihrem dauerhaften Bestimmungsort, der Sandsteinmauer vor dem Teehaus.

Einen ganz besonderen Höhepunkt stellte aber ohne Frage die Fällung von fünf Bäumen mit einem echten Harvester dar. Hierbei konnten die Besucher einem alltäglichen Vorgang innewohnen, welchen man aber im normalen Leben nicht wirklich zu Gesicht bekommt. Innerhalb weniger Sekunden liegt der eben noch im Boden fest verwurzelte Baum in metergenauen Stücken komplett entastet am Boden. Und auch die weitere Verarbeitung des Holzes konnte verfolgt werden. Neben der Beladung eines Langholztransporters bis hin zu einem mobilen Sägewerk, welches das Holz in unterschiedlichste Formate sägte und einem professionellen Holzschredder, der die Reste in optimale Ofengröße brachte, wurde die komplette Weiterverarbeitung aufgezeigt. In den Reigen der Forstarbeiten, aber wohl eher in die Pflege und Erhaltung der Bäume, fiel die Präsentation der Baumkletterer. Diese zeigten dem interessierten Zuschauer, wie man ganz ohne große Technik in luftiger Höhe beispielsweise morsche Äste entfernt.

Ganz dem Thema Jagd hatte sich in diesem Jahr der Stand der Jagdgebrauchshunde verschworen. Die zahlreichen Hunderassen, welche vorgestellt wurden, konnten dann auch in ihrer eigentlichen Arbeit beobachtet werden. Aber auch Fragen für Jedermann wurden behandelt. Wie verhält man sich zum Beispiel bei einem Wildunfall? Und wofür benötigt man einen Hundeführer, wenn das Stück Wild verletzt im Wald verschwindet. All das wurde von den Mitgliedern des Vereins Rüdemänner e.V. dem interessierten alten aber auch jungen Publikum präsentiert. Und wenn es für die Kleineren doch etwas langweilig geworden ist, so konnten die sich im Welpenbereich von der kuschligen Seite der Hunde überzeugen.

Aber nicht vergessen werden darf auch die gute Versorgung aller Besucher mit Essen und Getränken. Hier leisteten über ein Dutzend Helfer an den Getränkeständen, am Bratwurstrost, dem Wildgulasch oder der Gulaschkanone sowie auch an der Kaffe- und Kuchentheke ihren Dienst bis teilweise spät in die Nacht, damit keine Kehle trocken und kein Magen leer bleiben musste. Unser Rekord in diesem Jahr: über 1000 verkaufte Bratwürste.

Am Ende des Tages ließ sich nur ein Schluss ziehen - das 40 jährige Jubiläum des „Festes des Waldes und der Jagd“ war ein voller Erfolg. Und der eigentliche Wert des Festes liegt an einem ganz besonderen Umstand. Rund 100 Personen vor allem Bewohner unserer Gemeinde haben das Fest in rein ehrenamtlichen Einsätzen, teils unter vollem Körpereinsatz auf die Beine gestellt. An dieser Stelle möchte ich mich daher ganz herzlich bei den wirklich zahlreichen Helfern, ob jung ob alt, für die vielen geleisteten Stunden nicht nur zum Fest, sondern eben auch schon im Vorfeld, aber auch beim Aufräumen danach, bedanken. Vielen Dank auch den mitwirkenden Vereinen und den vielen weiteren Unterstützern. Nur durch das Teamwork aller konnte das diesjährige Waldfest wieder zu dem werden, was es geworden ist - ein voller Erfolg. Vielen Dank.

Hiermit sollen alle Helfer, egal an welcher Stelle sie das Fest unterstützt haben, vom Kuchen backen über das Bratwurst braten bis hin zum an-der-Kasse-sitzen oder Autos einweisen, zu einem Abschlussfest eingeladen werden. Da es bei einer so großen Anzahl an Helfern schwierig wird, jeden persönlich einzuladen, möchte ich jeden ehrenamtlichen Helfer auf diesem Wege zu unserer Abschlussfeier einladen. Wir treffen uns am Samstag den 24. November ab 18:00 Uhr im Teehaus. Nach einer kurzen Auswertung des Festes gibt es wieder lecker zu Essen und zu Trinken und wir können gemeinsam den Abend ausklingen lassen. Damit es nicht wieder wie im letzten Jahr vor allem beim Essen zu knapp wird, möchte ich jeden dringend bitten, mir bis zum 20.11. über sein Kommen Bescheid zu geben. Vielen Dank und bis dahin.

Stephan Tiesler