Neustadt ist ein Zentrum des Mitteldeutschen Lutherwegs
Der Mitteldeutsche Lutherweg soll Pilger auch durch den Saale-Orla-Kreis und vor allem nach Neustadt führen. Bis Ende August 2013 sollen die 28 Kilometer des Pfades durch den Landkreis markiert sein, sagte der Neustädter Gebietswegewart Herwig Krahmer.

Neustadt ist ein Zentrum des Mitteldeutschen Lutherwegs
Der Mitteldeutsche Lutherweg soll Pilger auch durch den Saale-Orla-Kreis und vor allem nach Neustadt führen. Bis Ende August 2013 sollen die 28 Kilometer des Pfades durch den Landkreis markiert sein, sagte der Neustädter Gebietswegewart Herwig Krahmer.
Neustadt. Gemeinsam mit dem städtischen Kulturamtsleiter Ronny Schwalbe geht Herwig Krahmer derzeit die Strecke in Etappen ab, um die 25 bis 30 Standorte zu bestimmen, an denen Hinweisschilder mit Kilometerangaben sowie Stationstafeln mit Informationen zur Region und ihrer Bedeutung während der Reformation aufgestellt werden sollen. Auf dem Pilgerweg von Orlamünde nach Auma wird im Saale-Orla-Kreis alle 250 Meter ein so genanntes Luther-L am Baum den Wanderer erinnern, dass er sich auf dem richtigen Weg befindet. Im Start- und Zielort Neustadt wird es nicht nur eine Begrüßungstafel geben, sondern auch eine innerstädtische Luthermeile, die an reformationsgeschichtlich bedeutenden Gebäuden vorbei führt. "Auf der Route von der Stadtkirche durch die mittelalterliche Ladenstraße Fleischbänke vorbei am Rathaus durch das Lutherhaus und das Innenstadtquartier 9 zur Klosterkirche soll alle zehn Meter ein Bronzestein mit dem Luther-L im Gehweg eingelassen werden. Er wird kleiner sein als die Bronzeplatten des Dohlenpfades", sagte Ronny Schwalbe. Das Material für die Wegemarkierung im Saale-Orla-Kreis unter Federführung der Stadt Neustadt werde etwa 33 000 Euro kosten, die zu 90 Prozent durch das Thüringer Wirtschaftsministerium gefördert werden. Die Arbeit werden ehrenamtliche Wegewarte ausführen, die weitere Mitstreiter suchen. Lediglich für den Aufbau jener Tafeln und Sitzgruppen, die ein Fundament benötigen, werden Firmen beauftragt, so Schwalbe. Die Orlastadt gehört zu den 21 offiziellen Luther-Orten in Thüringen, die bis zum Reformationsjubiläum im Jahr 2017 durch den 885 Kilometer langen Pfad miteinander verbunden werden. Auf der Nord- und der Ostroute sowie der Süd- und der Westschlaufe können künftig nicht nur Gläubige die Wege des Reformators Martin Luther (1483-1546) in Thüringen in seinem Geiste nacherleben. Von der Südschlaufe zweigt in Orlamünde die nach Neustadt, Weida, Altenburg und weiter nach Sachsen führende Ostroute ab.
"Der Lutherweg wird auf bestehenden Wanderwegen entlang führen. Er soll auf naturbelassenen Routen an Pilgerhäusern, Wüstungen und Kirchen vorbei zu Orten führen, an denen Luther einst weilte", erklärte Schwalbe. Von Hummelshain über den historischen Handelsweg Hohe Straße kommend sollen die Wanderer im Neustädter Stadtteil Börthen das Kursächsische Palais mit der Lutherrose im Vorgarten passieren. Der Reformator weilte mehrfach in Neustadt und soll 1524 in der Stadtkirche St. Johannis gepredigt haben. Luther war als Distriktsvikar des Augustinerordens auch für das Neustädter Eremiten-Kloster zuständig, das im 30-jährigen Krieg zerstört und 1674 in den Bau des Schlosses der Herzöge von Sachsen-Zeitz integriert wurde. Das Lutherhaus, das größte Bürgerhaus am Markt, soll in der Lutherdekade restauriert und künftig als Museum genutzt werden. Es hat vermutlich Martin Luther bei Besuchen in Neustadt als Bleibe gedient. Der Lutherweg wird am Geburtshaus des bekannten Ornithologen Karl Theodor Liebe in Moderwitz vorbei durch das Waldgebiet südlich von Schmieritz, Leubsdorf und Tömmelsdorf in den Landkreis Greiz führen.