Hummelshainer Revierförster wünscht sich strengen Frost zur Schneebruch-Beräumung

Mit einem voll besetzten Saal im Teehaus rechnet Revierförster Bernd Raabe am Freitag, 21. Januar, um 19 Uhr zur Versammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Hummelshain und Umgebung.

Hummelshainer Revierförster wünscht sich strengen Frost zur Schneebruch-Beräumung

Mit einem voll besetzten Saal im Teehaus rechnet Revierförster Bernd Raabe am Freitag, 21. Januar, um 19 Uhr zur Versammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Hummelshain und Umgebung.

Hummelshain. Dreh- und Angelpunkt werden noch einmal die Schneebruchschäden sein, die im November und Dezember im Revier entstanden sind. "Jetzt, wo der Schnee weggetaut ist, wird das ganze Ausmaß der Schäden deutlich", sagt Raabe. Insgesamt rechnet er mit 10 000 Festmetern Schneebruchholz. Davon sind mit 8000 Festmeter etwa 30 Privatwaldbesitzer besonders betroffen. "Es gibt keinen, der nicht Schäden zu beklagen hat. Viele können die Aufgabe allein gar nicht bewältigen", sagt Raabe. Die Forstbetriebsgemeinschaft sieht er deshalb als gute Alternative. "Gemeinsam können wir die Aufräumarbeiten organisieren, Unternehmen mit notwendiger Technik ordern und das Holz bestmöglich verkaufen", erklärt der Förster. Der Zeitpunkt dafür sei nicht schlecht. Geworfenes Fichtenholz lasse sich derzeit gut absetzen. Anders sehe es bei den total gebrochenen Kiefern aus. Hier werde die Vermarktung nicht viel bringen. Gespräche führt er derzeit mit Unternehmen, die den Kiefernbruch für Industrie- oder Energieholz nutzen wollen. Mit Folgekosten werden jedoch die Eigentümer rechnen müssen. Neben der Rodung komme auf sie auch die Neuaufforstung der Bestände zu.

Um mit den Aufräumarbeiten loslegen zu können, sind allerdings noch einige Hürden zu nehmen. So teilen sich beispielsweise die Waldflächen am Drehbach in viele kleine Schläge, die unterschiedlichen Eigentümern gehören. "Alle müssen sich einig sein, dass beispielsweise Wege für Fahrzeuge angelegt oder Holzlagerplätze errichtet werden", sagt der Revierförster. Er ist jedoch optimistisch, dass eine Einigung erzielt wird.

Eine andere Hürde ist das Wetter. Nötig sei jetzt Frost und das richtig. "Minus zehn, 15 Grad, kein Schnee und das ein paar Tage lang", nennt Raabe Voraussetzungen, damit die schwere Technik in den Wald könne. Bei Tauwetter sei das unmöglich. Die Arbeiten können dabei nicht auf die lange Bank geschoben werden. Bis spätestens Ende April müssten die Wälder geräumt sein. Sonst stehe mit dem Borkenkäfer gleich das nächste Problem vor der Tür.

Wie Raabe informiert, hat das Forstamt Stadtroda Waldbesucher aufgerufen, die Wälder nicht zu betreten. Auch ohne Schnee und Eis seien derzeit Spaziergänge sehr gefährlich.

Die Hummelshainer Forstbetriebsgemeinschaft wurde 1997 gegründet. Ihr gehören derzeit 60 Mitglieder an. Wie Bernd Raabe sagt, sind das 75 Prozent aller kommunalen und privaten Waldeigentümer. Privat- und Staatswald umfassen eine Fläche von insgesamt rund 1800 Hektar.

Annett Eger / 18.01.11 / OTZ