Der Rieseneck und seine Jagdanlage
Das Blasehaus (Foto: S.Tiesler)
Der Rieseneck ist eine Berghöhe bei Hummelshain, die westlich nach dem Saaltal, südlich nach dem Drehbachgrund und nördlich nach der Priestalschlucht ziemlich steil abfällt, während sie nach Osten auf ungefähr gleicher Höhe Verbindung mit der Landstraße Kahla-Hummelshain gewinnt. Dort inmitten eines schönen und traditionellen Waldgebietes, wo schon im Mittelalter die "Hohe Jagd" gepflegt wurde, liegt die Jagdanlage Rieseneck. Sie wurde um 1620 von Herzog Johann Philipp von Sachsen-Altenburg zunächst in Holz erbaut und zwischen 1712 und 1727 von Friedrich II., Herzogzu Sachsen, in Stein ausgeführt. Die Anlage ist in dieser Form heute noch erhalten und wohl einmalig in Europa. Sie besteht aus einem System von Ansitzen, die durch befestigte offene Laufgräben und unterirdische Gänge verbunden sind. Dazwischen liegen Futter- und Brunftplatz, Tränken, Wildäcker und Salzlecken. Durch dieses System konnten sich die Jäger unbemerkt an das Wild anschleichen und es erlegen. Zur Anlage gehört außerdem das "Blasehaus", das "Grüne Haus", das "Blockhaus" sowie die "Remise".
Mittlerer Schirm mit Pirschgang vom Blasehaus (Foto: S.Tiesler)
Schmöllner Kirche
Die Schmöllner Kirche (Foto: S. Tiesler)
Die Dorfkirche Schmölln gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Schmölln. Sie ist eine kleine im romaischen Stil erbaute und auch älteste Kirche im Kirchspiel. Die erste Erwähnung stammt aus dem 12. Jahrhundert. Die Besonderheiten dieser Kirche liegen in den aus dem 15. Jh. stammenden noch nicht vollständig freigelegten Wandmalereien den historischen Kirchbänken (mit Inschrift aus dem Jahre 1719) und dem aus dem 15 Jh. stammenden Schnitzaltar. Dieser kehrte im Jahre 2000 nach über 15 Jahren "Asyl" in der Margarethenkirche Kahla an seinen Platz in der Schmöllner Kirche zurück. Weiter Schätze in dieser kleinen Kirche sind der Taufstein aus Holz mit der im Jahre 1679 gestifteten Taufschale, die Popp-Orgel von 1835 sowie die Deckengemälde im Altarraum aus dem 19. Jahrhundert.
kurze Chronik:
Im Jahre 1194 |
erste urkundliche Erwähnung Schmöllns; Kirchenrechnungen liegen seit 1534 vor |
Im Jahre 1679 | Taufschale von Hans Gottfried von Stockhausen gestiftet |
Im Jahre 1834 | zwei Glocken von Ullrich in Apolda gegossen; 1917 wird die kleine Glocke wegen des 1. Weltkrieges zwangsabgeliefert |
Im Jahre 1835 | die Kirche wird völlig neu ausgemalt, eine neue Orgel wird eingebaut (Orgelbauer Popp aus Jena) |
Im Jahre 1863 | Turmneubau, Altarraum erhöht, Emporen verändert |
Im Jahre 1864 | Herzogin von Altenburg stiftet Turmkreuz und eine neue Turmuhr; das Turmkreuz muß 1936 entfernt werden, es ist zu schwer |
Im Jahre 1869 | Hostienschale von Hermann Reich gestiftet |
Im Jahre 1872 | neuer Holzaltar, Kanzel versetzt, silberner Kelch und Patene angeschafft |
Im Jahre 1889 | Altarteppich erneuert; Taufgestell und 2 Leuchter aus Eichenberger Kirche übernommen |
Im Jahre 1903 | totale Renovierung innen und außen, Westgiebel mit Steinen ausgesetzt, neue Kirchstufe |
Im Jahre 1906 | Feuchtschwamm in der Dielung von 1903, neue Dachrinnen und Eichenholzkruzifix |
Im Jahre 1910 | Schnitzaltar von Prof. Dr. Bergner restauriert und im Altarraum aufgestellt |
Im Jahre 1928 | Pfarramt Lichtenau kommt zu Hummelshain, ab jetzt nur noch 14-tägiger Gottesdienst |
Im Jahre 1936 | Kirchendach neu gedeckt |
Im Jahre 1955 | Gemeinderaum eingerichtet, Schornsteinbau |
Im Jahre 1957 | neue Antependien |
Im Jahre 1959 | erneut Feuchtschwamm |
Im Jahre 1960 | Orgelmotor eingebaut, Einbruch in die Kirche (Fenster zerstört) |
Im Jahre 1961 | elektr. Licht erneuert, Harmonium, neue Fenster |
Im Jahre 1962 | Spende für Kirchenrenovierung, Ölfarbenanstrich, Einweihung durch Sup. Stegmann und Oberpfarrer v. Thaler, die Gemeinde hat großen Anteil, Hummelshainer Gemeinde stiftet neuen Altarraumteppich, Gemeinde Lichtenau 2 Holzleuchter |
Im Jahre 2000 | historischer Schnitzaltar kommt nach 15 Jahren aus der Margarethenkirche Kahla zurück an den angestammten Platz |
Im Jahre 2011 | wieder Feuchtschwamm; komplette Holzfußboden muß entfernt und erneuert werden; |
Der Herzogstuhl
Der Herzogstuhl (Foto: S.Tiesler)
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Hummelshainer Johanneskirche
Johanneskirche in Hummelshain (Foto: S.Tiesler)
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Das Grüne Haus
Das grüne Haus (Foto: S.Tiesler)
Das Grüne Haus wurde im Jahre 1727 als Jagdhaus erbaut und diente seither den Herzögen als Schlechtwetterunterkunft und „Speisesaal“. Der zweigeschossige Bau mit hölzernem Altan liegt an einer Waldlichtung in der Nähe der Jagdanlage Rieseneck. Das schlicht möblierte Gebäude verfügt über eine Küche, einen Wohnraum, mehreren Schlafräumen im Ober- und Dachgeschoss sowie einen Balkon. Zum Ensemble des Grünen Hauses gehören in der unmittelbaren Umgebung der ehemalige Pferdestall, die Remise, ein Wildbretkeller mit Trockenboden sowie das zu DDR-Zeiten errichtete Brunnenhaus.
Seit 2001 kümmert sich der Verein: Interessengemeinschaft „Rieseneck - Grünes Haus“ e.V. um den Erhalt des Gebäudes. Weitere Informationen können Sie über die Internetseite des Vereins erhalten.